Eine Sache der vernunft

Die Gäste an den Nachbartischen waren alles andere als ruhig.
Das Geschehen an unserem Tisch forderte ihre ganze Aufmerksamkeit.
Wo die alten Dinge versagen, ist es zwingend notwendig, dass neue vertikale Windkraftanlagen gebaut und getestet werden. Nur so kann auch im Winter eine gute Stromproduktion gewährleistet werden.
Ein älterer Mann in einem nobel wirkendem Anzug erhob sich nun vom Nachbartisch. „Sagen sie, was geht hier vor, ich bitte mir Ruhe aus – dies ist kein Ort um Streitigkeiten auszutragen, geschweige denn Prostituierte anzuschleppen.“
Er deutete auf Frau Grubenthal, die apathisch mit leerem Blick
und Schwarz unterlaufenen Augen auf ihrem Stuhl hing.
„Setz dich hin Bonzenschwein, das hier ist eine staatliche Angelegenheit.“
Eddy zog seine Waffe aus der Innentasche seines Jacketts und richtete sie auf den Alten.
Ich war mir nicht sicher ob er dem Herzinfarkt nahe war oder nicht, allerdings schien es für die paar Sekunden, in denen er wie versteinert vor uns
stand wirklich so.

„Setz dich Opa.“ Befahl nun einer unserer Leute in barschem Tonfall.
Der Alte stolperte rückwärts zu seinem Platz zurück.
„Was haben sie mit meiner Frau gemacht?“ kreischte Grubenthal nun völlig weiberhaft.
„Sie hat nur eine leichte Brise in den Venen.“ lächelte Eddy ihn an.
„Um sie geht es allerdings nicht, wichtig sind in erster Linie sie.“ Ich tat einen genüsslichen Zug an meiner Zigarette. „Genauer gesagt geht es um ihr Herz!“
Er zuckte auf seinem Stuhl zusammen.
„Ja erinnern sie sich nicht mehr an unsere netten Plauderstündchen, als sie mir so liebevoll die Rippen gebrochen, meine Knochen durchbohrt, mich mit Drogen voll gepumpt und mir mein Gesicht zerschlagen haben?

Ich tausche heute mein Versprechen ein, ihr Herz werde ich ihrem parasitärem
Körper entreißen und ihre Frau hat eine Karte für die Loge.“
Er gab einen erstickten Schrei von sich.
„Nur das beste für Familie Grubenthal…“ sinnierte ich.